Impfungen sind eine der wichtigsten Erfolgsgeschichten der Medizin. Sie haben Krankheiten ausgemerzt oder extrem selten werden lassen, die in der Vergangenheit tausende, manchmal Millionen, Todesopfer forderten.

Arzneimittel folgen dem Prinzip von Dosis & Wirkung; sobald die Zufuhr des Medikaments aufhört, ist es mit der Wirkungen vorbei. Impfungen folgen einem Prime/Boost Wirkungsmechanismus; jeder Kontakt mit dem Antigen, egal ob als Impfstoff oder durch einen Kontakt mit dem tatsächlichen Krankheitserreger, führen zu einer weiteren Verstärkung der Immunität. Zudem verfügt das Immunsystem über ein Gedächtnis: Es erinnert sich, mit welchen Mikroorganismen es schon zu tun hatte und wie es diese bei früheren Begegnungen loswerden konnte.

Den Österreichischen Impfplan kannst Du als detailliertes Dokument von der Website des Österreichischen Sozialministeriums downloaden. Die Übersichtstabelle kannst du dir anzeigen lassen, indem Du darauf klickst:

Warum impfen?

Impfungen sind eine der wichtigsten Erfolgsgeschichten der Medizin. Sie haben Krankheiten ausgerottet oder extrem selten werden lassen, die tausende, manchmal Millionen Todesopfer gefordert haben.

Die Spanische Grippe am Ende des Ersten Weltkriegs forderten – je nachdem wessen Schätzungen man glaubt – 50-100 Millionen Todesopfer in nicht einmal zwei Jahren; ein Vielfaches der Todesopfer durch die kriegerischen Handlungen der vier Jahre zuvor.

Masern ist eine Infektionskrankheit, die in der Vergangenheit die Kindersterblichkeit dramatisch in die Höhe getrieben hat. In früheren Jahrhunderten war es ganz normal, dass die Hälfte der Kinder, die in eine Familie geboren wurden, in jungen Jahren starben. Durch die Impfungen gegen Kinderkrankheiten hat sich die Kindersterblichkeit dramatisch reduziert.

Impfungen …

… schützen auf natürliche Weise vor Infektionskrankheiten

… sind ein Meilenstein in der Medizin des 20. Jahrhunderts

… können in beinahe beliebiger Dosis und Frequenz verabreicht werden

… schützen auch Nichtgeimpfte durch Herdenimmunität

… sind definitiv nicht für Autismus verantwortlich

… werden uns nicht von der Pharmaindustrie eingeredet

… haben keine giftigen Bestandteile

… verursachen keine Schwächung des Immunsystems

… verletzen nicht die Menschenrechte

… haben Potenzial in der Behandlung von Krebs, Autimmunität, und bei Transplantationen

… sind sicher und wirksam!

Nebenwirkungen

Ja, gibt es! Na und? Was ist besser: Wegen der mangelnden Vorbereitung die volle Stärke des Mikroorganismus, der auf die endgültige Ausbeutung seiner Opfer abzielt, zu erleiden? Oder lediglich die zumeist milden Nebenwirkungen, die nichts anderes sind, als die Erscheinungen der in unserem Körper ablaufenden Immunreaktion gegen den Eindringling in kauf zu nehmen? Was ist eine Rötung an der Injektionsstelle im Vergleich zu einem auf den gesamten Körper ausgebreiteten massiv juckenden Ausschlag? Was ist ein Bisschen Fieber im Vergleich zu vielleicht Tage andauerndem Schüttelfrost?

Das Geschwätz eines gewissen Herrn Wakefield über den Zusammenhang zwischen der Masern Impfung und der Entstehung von Autismus ist schon vor langer Zeit widerlegt worden. Das ausschließlich finanzielle Interesse dieses sogenannten Arztes ist schon vor vielen Jahren entlarvt worden. Es ist nicht leicht verständlich, warum die Impfskeptiker diese bestens dokumentierte Entwicklung verschlafen haben – oder sie ignorieren.

Training kostet Anstrengung und Schweiß. Es macht keinen Unterschied, ob ich meine Muskulatur trainiere, oder mein Immunsystem. Geben wir wegen der „Nebenwirkung“ Muskelkater jede sportliche Betätigung auf? Ein Bisschen Muskelkater ist noch lange kein Grund, das Training zu vernachlässigen. Genauso müssen Impfungen gesehen werden: Training für das Immunsystem, das durchaus auch Schweißperlen verursacht – aber definitive weder Blut noch Tränen – und langfristig unserer Gesundheit unschätzbare Dienste erweist.

Konsequenzen der Erkrankung vs. Impfnebenwirkungen

Erreger Erkrankungskonsequenzen Bekannte Impfnebenwirkungen
Haemophilus influenzae Tod: 2–3%, Meningitis, Pneumonie, Epiglottitis, Sepsis Lokalreaktionen; selten Fieber, Kopfschmerz, GBS1
Masern Enzephalitis: 1/1.000 (Letalität 25%)
Pneumonie: 6%
SSPE2: 1/~10.000
Fieber: 5–15%
Impfmasern (zumeist mild)
Enzephalitis ≤ 1/1 Million
Pertussis Tod: 2/1.000
Pneumonie: 10%
Krämpfe: 1–2%
Lokalreaktionen, Fieber
Mumps Taubheit: 120.000
Enzephalitis: 1/2.000
Orchitis: 20–50% (postpubertär)
Selten Fieber, Exanthem

1 Guillain-Barré-Syndrom; 2 Subakute Sklerosierende Panenzephalitis

Herdenimmunität

Wenn niemand in meiner Umgebung die Grippe hat, werd ich mit großer Sicherheit auch keinen bekommen – weil wer sollte mich anstecken? Das gleiche gilt für praktisch jede Infektionserkrankung. Wie der Name vermuten lässt, bedarf es einer Infektion, um eine Infektionskrankheit zu bekommen. Wenn der Großteil einer Gruppe von Menschen – der Herde – gegen eine Infektion geschützt ist, kann diese auch nicht übertragen werden.

Das schützt Alte, Kranke, und Schwache. Und es schütz diejenigen, die sich selber nicht impfen lassen. Ein Neugeborenes, das noch keine Immunität gegen einen bestimmten Mikroorganismus hat, wird schwer erkrankte, wenn es mit diesem Keim infiziert wird. Wenn in der Umgebung des Babys aber keine Infizierten auftauchen, bleibt es gesund. An Krebs erkrankte Menschen, deren Immunsystem durch die Chemotherapie geschwächt ist, können Keime nicht mehr abwehren. Es ist also essential, dass niemand irgend welche Krankheitserreger in ihre Umgebung bringt.

Nicht geimpfte Personen sind ein wandelndes Gesundheitsrisiko für jene Menschen, die sich selber noch nicht oder nicht mehr schützen können. Das ist es, was durch die Herdenimmunität verhindert wird. Dazu müssen aber – je nach Krankheit – etwa 90% der Menschen in einer Gesellschaft immun sein. Nicht geimpfte Trittbrettfahrer riskieren ihre eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer.

Zahlen & Fakten

Die folgenden Zahlen und Fakten stammen zu einem großen Teil aus einer Broschüre des Österreichischen Gesundheitsministeriums.

Todesfälle im Vergleich vor und nach dem Ära der Impfungen

Vor Einführung der Impfungen starben Millionen Menschen an Infektionserkrankungen.Als besonders dramatisches Beispiel für die Gefahr von Infektionskrankheiten wird oft die Spanische Grippe angeführt. Diese forderte in der Saison 1918/1919 je nach Schätzung 50-100 Millionen Menschenleben weltweit. Das übertrifft bei Weitem die Zahl der Toten während der vier Jahre des Ersten Weltkriegs.

Erreger Todesfälle vor Impfung Todesfälle 2002
Pocken 4,81 Mio. 0
Poliomyelitis 1,63 Mio. 0
Diphtherie 17,60 Mio. 2
Haemophilus influenzae 2,00 Mio. 22
Masern 5,03 Mio. 36
Mumps 1,52 Mio. 236
Pertussis 1,47 Mio. 6.632
Röteln 4,77 Mio. 20
Tetanus 0,13 Mio. 13

Beispiele für Art und Häufigkeit von Impfreaktionen nach Gabe von Totimpfstoffen

Häufigkeit Art Totimpfstoff
Häufig Lokalreaktionen, Unbehagen, Fieber, Kopfschmerzen Alle
Selten Gelenksbeschwerden, Krampfanfälle Hepatitis-B-Impfung
Sehr selten Kollaps, (Poly-)Neuropathie Alle

Fieberdefinition

Fieber bei Kindern = rektal gemessene Körpertemperatur >38°C (entspricht ungefähr der US-Definition: jegliche Temperatur über 100°F = 37,8°C); die Messung unter den Achseln ist weniger genau und ergibt einen um 0,3°–0,5°C niedrigeren Wert. Die Messung im Mund ist bei Kindern nicht ratsam. Die modernen digitalen (= elektronischen, LCD) Fieberthermometer oder Infrarot-Thermometer (Trommelfell oder Stirn) sind ausreichend genau.

Temperaturbereich (°C) Bezeichnung
37,5– 37,9 subfebrile Temperatur
38,0–38,5 leichtes Fieber
38,6–39,0 mäßiges Fieber
39,1–40,0 hohes Fieber
>40,0 sehr hohes Fieber

Beispiele für Impfreaktionen nach Gabe von Lebendimpfstoffen

Häufigkeit Art Lebendimpfstoff
Sehr häufig bis häufig Fieber, Unbehagen, Kopfschmerzen
Exanthem
alle
MMR, Varicella
Gelegentlich bis selten Parotitis
Generalisierte Lymphadenitis
MMR
Äußerst selten Paresen
Enzephalitis
Neuropathien
MMR
Gelbfieber

MMR = Masern/Mumps/Röteln, V = Varizellen, OPV = orale Polio (OPV in Europa/USA obsolet, nur mehr in Entwicklungsländern in Verwendung)